Neurowissenschaften
In den Neurowissenschaften werden neue Technologien der Gehirnforschung wie die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) und die Hochfeld-MRT mit innovativen Simulationseinrichtungen und Verhaltensmess- und Beobachtungsverfahren kombiniert. Das Ziel besteht darin, ein umfassenderes und grundlegenderes Verständnis der Zusammenhänge zwischen kognitiven, psychologischen und physiologischen Vorgängen sowie den Nervenzellen und ihrer Vernetzung zu erlangen. Insbesondere sollen gemeinsame Untersuchungen zur Plastizität und zu den funktionellen Reparatur- bzw. Kompensationsstrategien unseres Gehirns im Laufe der Entwicklung, im Rahmen des physiologischen Alterungsprozesses sowie bei neurologischen Krankheitsprozessen Aufschluss geben.
Weitere Arbeiten konzentrieren sich auf die Bereitstellung einer Kommunikationsmethode zwischen Gehirn und Computer, dem Brain-Computer Interface (BCI), für Patient:innen mit sehr schwerer Schädigung des Zentralnervensystems, sowie auf das Neurofeedback, welches bei verschiedenen Krankheitsbildern therapeutisch genutzt werden kann.
Unsere Forschungsziele
Kurz- und mittelfristige Forschungsziele für den Bereich Neurowissenschaften:
- Fortsetzung und Ausweitung der strukturellen und funktionellen MRT-Untersuchungen zur neuronalen Plastizität und funktionellen Reparatur/Kompensation im Rahmen der Entwicklung mit Ausdehnung auf die Bereiche Lernen, Training kognitiver und emotionaler Prozesse sowie Kompetenzerhalt im Alter und bei krankhaften Gehirnprozessen.
- Begleitend soll eine Brain-Data-Bank durch quantitative Morphometrie aufgebaut werden, wobei neue quantitative MR-morphometrische Mess- und Analysemethoden entwickelt und angewendet werden. Darstellung funktioneller Netzwerke bei gesunden Proband:innen, etwa im sogenannten „Resting State“ (über die Lebensspanne hinweg) und im Vergleich zu krankhaften zerebralen Prozessen.
- Entwicklung und Evaluierung neuer Rehabilitationstechniken, basierend auf EEG und fNIRS, um kognitive und motorische Defizite nach einer neurologischen Schädigung optimal zu behandeln und das Behandlungsergebnis zu verbessern.
- Untersuchung pathogenetischer Mechanismen, die kausal an neurologisch-psychiatrischen Erkrankungen beteiligt sind, durch translationale Forschung am Tiermodell mittels genetischer, neurophysiologischer, behavioraler und bildgebender Methoden, die an den drei Universitäten in komplementärer Weise vorhanden sind oder entwickelt werden und letztendlich neue pharmakologische Therapiestrategien eröffnen sollen.