Principal Investigator
Priv.-Doz. Dr.rer.nat. Natalia Zaretskaya
Universität Graz
Neuronale Mechanismen der subjektiven Wahrnehmung
Unsere subjektive Erfahrung der Außenwelt ergibt sich durch ein Zusammenspiel zwischen den Informationen, die unsere Sinnesorgane liefern, und kognitiven Einflüssen wie unserem Wissen, unseren Erfahrungen und unseren Erwartungen. Für eine effiziente Wahrnehmung müssen diese zwei Arten von Einflüssen aufeinander abgestimmt sein. Ein Verlust dieses Gleichgewichts kann zu Wahrnehmungsfehlern und, im Extremfall, zu Halluzinationen führen. Es ist also wichtig zu verstehen, wie ein solches Gleichgewicht zwischen sensorischen und kognitiven Einflüssen aufrechterhalten werden kann.
In diesem Projekt werden die neuronalen Mechanismen der subjektiven visuellen Erfahrung aus zwei verschiedenen Perspektiven untersucht. Einerseits werden die neuronalen Mechanismen der normalen Wahrnehmung von visuellen Täuschungen erforscht. Und anderseits werden die neuronalen Mechanismen der pathologischen Wahrnehmung bei Menschen, die Halluzinationen erleben, aufgearbeitet. Die Projektmitarbeiter*innen werden mittels funktioneller MRT feststellen, welche anatomischen und funktionellen Merkmale des Gehirns in diesen zwei Fällen für die subjektive Wahrnehmung verantwortlich sind. Sie werden sodann die Ergebnisse aus diesen zwei Forschungsgebieten zusammenfügen, um festzustellen, was die beiden Wahrnehmungsprozesse gemeinsam haben und worin sie sich unterscheiden. Das wird ihnen ermöglichen, einen allgemeinen Mechanismus zu extrahieren, der die subjektive Wahrnehmung produziert, und gleichzeitig auch die Aspekte der neuronalen Aktivität zu bestimmen, die speziell die pathologische Wahrnehmung charakterisiert.
Projektförderung
Förderung: EUR 657.653,-